Was ist die Gewaltfreie Kommunikation?

Neue Impulse zur Konfliktlösung

Die Gewaltfreie/Wertschätzende Kommunikation kann unser Leben in vielfältiger Weise bereichern. Indem wir lernen, konsequent mit Selbstempathie auf uns zu schauen, unterstützt sie uns in Selbstakzeptanz und Persönlichkeitsentwicklung.  Sie hilft uns, Konflikte, die wir in Familie, in Partnerschaften oder als Eltern erleben, konstruktiv zu lösen. Sie bringt frische Perspektiven in unsere Teamarbeit und gibt unserem Wirken als Führungskraft neue Impulse. Sie unterstützt uns auf unserem Weg zu einem friedlicheren, entspannteren und wirksameren Miteinander.

Jenseits von richtig und falsch

Die Gewaltfreie/Wertschätzende Kommunikation lädt uns an den „Ort jenseits von richtig und falsch“ ein. An diesem Ort, an dem wir einander nicht bewerten und nicht recht haben wollen, begegnen wir uns auf Augenhöhe und erfahren wohltuende Verbindung. „Connection before Correction“ heißt die Zauberformel für tragfähige Lösungen, in die die Bedürfnisse aller Beteiligten einfließen.

In den Schuhen des Anderen

Das ist zugegebenermaßen nicht immer leicht, in einer Welt, in der Urteile und Schuldzuweisungen die „sechsspurige Autobahn“ sind, die wir gemeinsam zu befahren gelernt haben. Gleichzeitig ist es unglaublich entspannend, in Haltung und Ausdruck wertfrei zu werden. Dann entsteht Raum für alle Gefühle und Bedürfnisse, die im gemeinsamen Dialog lebendig sind. Das macht Lust auf Perspektivwechsel und erleichtert das gegenseitige Verstehen.  Auch wenn es leichter wird, wenn wir gemeinsam diesen neuen Weg einschlagen, kann sich doch kaum jemand dem ehrlich authentischen Selbstausdruck entziehen, der entsteht, wenn ein Mensch aufrichtig und ohne Erwartungen ausdrückt, was er fühlt und braucht.

Auf das richtige Timing kommt es an

Damit das gelingt, ist das Timing von ausschlaggebender Bedeutung. Als Menschen machen wir in unseren ersten Lebensjahren in Elternhaus, Schule und in der Gruppe Gleichaltriger Erfahrungen, die in uns „falsche Glaubenssätze “ etablieren. Wir denken z. B. nicht gut genug zu sein, und reagieren empfindlich auf Kritik oder streben nach Perfektionismus. Wir befürchten, nicht ernst genommen oder gar lächerlich gemacht zu werden und suchen im Verhalten des Gegenübers kampfbereit nach Anzeichen mangelnder Wertschätzung, um nur zwei typische Muster zu nennen, die die Kommunikation belasten können.

Aus kindlichen Mustern aussteigen

Es braucht Mut und Vertrauen, innezuhalten und zu fühlen, bevor wir in den Dialog gehen. Reagieren wir „schnell“, ist die Gefahr groß, dass unser „Bodyguard“, ein kindliches Selbstschutzprogramm, übernimmt. Wir werden z. B.  laut, aus Angst zu unterliegen oder nehmen uns zurück, aus Sorge, die Harmonie zu gefährden. Bleiben solche Schutzprogramme unerkannt und weichen wir aus Angst den Gefühlen aus, können solche Muster zu permanenten Reinszenierungen kindlicher Dramen führen und unsere Beziehungen belasten. Es ist unglaublich befreiend mehr und mehr aus diesen Schleifen auszusteigen. Haben wir unsere Gefühle gefühlt und ist wieder Ruhe einkehrt in unser System, können wir gewaltfrei / wertschätzend aus unserem souveränen Erwachsenen heraus ausdrücken, was uns jetzt wichtig ist und uns mit einer klaren Bitte an den anderen wenden.

Ach übrigens…

Die Giraffe stand für Marshall B. Rosenberg für die Kommunikation der neuen Zeit: Das Landtier mit Überblick und dem größten Herzen. So wurde die Giraffe zum Symboltier für die Gewaltfreie / Wertschätzende Kommunikation, die häufig auch als Giraffensprache bezeichnet wird.